Wir hoffen, dass Sie vom Osterhasen auf seiner alljährlichen Tour nicht vergessen worden sind und Sie die Zeit finden konnten, die wiederkehrende Sonne der ersten Frühlingstage zu geniessen.

Der Frühling ist zurück und mit ihm auch das Gezwitscher der Vögel, das Rauschen der sanften Winde und das wahrnehmbare Murmeln der Quellen. Antonio Vivaldi beschreibt in seinem Werk Le Quattro Stagioni (1725) den Frühling als die Jahreszeit des ersten lichten Grüns mit einer entsprechend hellen Klangfarbe (E-Dur). Das Singen der Vögel, dargestellt durch mehrere Soloviolinen, begrüsst den Eintritt der Jahreszeit, später begleitet vom Streichorchester, welches das Säuseln der Bäche und Blätter schildert. Diese musikalische Umschreibung vermittelt Aufbruchstimmung und Freude, Elemente, welche wir unweigerlich mit dem Frühling verbinden. Darin dürfte letztlich auch der Grund zu finden sein, warum wir alle bei dessen Eintritt, ob bewusst oder unbewusst, eine positivere Grundhaltung einnehmen. Aufgeschreckt wird die Idylle zwischendurch nur durch die Donner und Blitze der kurzen Frühlingsstürme. So ähnlich gestaltet es sich auch an den Börsen. Das Positive fängt an zu überwiegen, das Jahr 2022 (Energiekrise, aufkeimende Inflation, etc.) wird langsam verdaut und es herrscht seit 2023 eine immer breitere Aufbruchsstimmung. Letztere wird zwischendurch dann aber immer wieder zurückgeworfen, weil sich die Probleme der letzten Jahre halt nicht einfach in Luft auflösen.

Ampel

Unsere Ampel verzeichnet nur kleine Änderungen. Die monetäre Ampel bleibt gelb. Der Zinsanhebungszyklus ist mit grosser Wahrscheinlichkeit vorbei. Es bleibt aber offen, wann die Zinsen beginnen werden zu sinken. Die widerstandsfähige Wirtschaft (je nach Region etwas Unsere Ampel verzeichnet nur kleine Änderungen. Die monetäre Ampel bleibt gelb. Der Zinsanhebungszyklus ist mit grosser Wahrscheinlichkeit vorbei. Es bleibt aber offen, wann die Zinsen beginnen werden zu sinken. Die widerstandsfähige Wirtschaft (je nach Region etwas

Marktkommentar

Als allererstes gilt es generell festzustellen, dass die Aktienmärkte Ihren Lauf seit Oktober 2023 fortgesetzt haben. Hätte man vorher gewusst, dass die Inflation in den USA zuletzt dreimal hintereinander nach oben Als allererstes gilt es generell festzustellen, dass die Aktienmärkte Ihren Lauf seit Oktober 2023 fortgesetzt haben. Hätte man vorher gewusst, dass die Inflation in den USA zuletzt dreimal hintereinander nach oben ansteigen werden, wäre eine solche Marktentwicklung, bei praktisch abwesender Volatilität, vermutlich nicht das Basisszenario gewesen. Die Kauflaune der Akteure liess sich trotz dieser eigentlich adversen Effekte nicht eintrüben. Der Grund hierfür liegt im geänderten Fokus des Marktes, auf welchen wir im Januar hingewiesen haben, und damit in der konjunkturellen Entwicklung, welche allgemein betrachtet positiver verlief als angenommen. Die Marktteilnehmer wurden positiv überrascht, was in einem Anstieg mündete. Eine solche Entwicklung ist übrigens typisch für einen säkularen Bullenmarkt. Die Überraschungen sind tendenziell nach oben gerichtet! Auch wenn kurzfristig die Luft technisch betrachtet dünner geworden ist und noch etliche Störfaktoren lauern, behalten wir unsere längerfristig konstruktive Grundhaltung bei, da das Positive das Negative zur Zeit übertrumpft:

Nun bleibt uns nichts anderes übrig als auf die einzelnen Argumente einzugehen. Gewisse sind explizit erwähnt, andere ergeben sich aufgrund des gesunden Menschenverstandes.

Marktentwicklung/-technik

Nun bleibt uns nichts anderes übrig als auf die einzelnen Argumente einzugehen. Gewisse sind explizit erwähnt, andere ergeben sich aufgrund des gesunden Menschenverstandes. Die Marktentwicklung der letzten zwei Jahre (indexiert auf 100) wurde in Europa in erster Linie durch grosskapitalisierte Werte (per 10.04.2024 +13.9% in Lokalwährung) getragen, während mittlere (+0.3%) und kleinere (-5.3%) Werte (noch) deutlich zurückblieben: überraschen, in den letzten zwei Monaten die Zahl der vom Markt erwarteten Zinssenkungen 2024 (à 25 BP Schritten) seitens EZB von sechs auf drei und seitens FED von vier auf eins fallen und die Anleiherenditen wieder

Mid Caps (+9.7%) auch aufgrund der stärkeren Konjunktur deutlich besser entwickelt haben, während die Small Caps (-1.1%) deutlich zurückblieben. Augenscheinlich ist die Renditedifferenz zwischen dem kapitalisierungsgewichteten "normalen" S&P 500 (+15.2%) und seinem gleichgewichteten Pendant (Equal Weight) (+3.4%). Dies ist auf die Entwicklung der Magnificent 7 zurückzuführen, welche im "normalen" S&P 500 ein Gewicht von rund 30% und im gleichgewichteten S&P 500 von 1.5% einnehmen. Eigentlich müsste man mittlerweile von den Magnificent 5 (Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft, Nvidia) sprechen, da Tesla mittlerweile negativ rentiert und Apple nur knapp über der Nulllinie steht. Jedenfalls hält die Dominanz der grossen Technologiewerte weiterhin an. Insgesamt betrachtet hat die Marktbreite (z.B. gemessen am prozentualen Anteil der Aktien über ihrem 50- oder 200-Tage gleitenden Durchschnitt) Fortschritte, v.a. auf sektorieller Ebene, gemacht, lässt aber aus Gesichtspunkten des Risikoappetits (siehe Entwicklung Small Caps) nach wie vor zu wünschen übrig. Damit der säkulare Bullenmarkt seinen Weg unbeirrt fortsetzen kann, muss die Risikofreude zunehmen, was als Ausdruck verstanden werden kann, dass sich die grossen Bausteine Konjunktur, Inflation und Zinspolitik einem zukunftsfähigen und tragbaren Gleichgewicht annähern. Technisch positiv ist, dass dies aus Sicht diverser Oszillatoren (Trendfolgeindikatoren) auch angedeutet wird. Kurzfristig ist der Markt jedoch als Folge seiner Bewegung seit Oktober 2023 grundsätzlich technisch überkauft. Dies gilt für die genannten Technologiewerte logischerweise umso mehr. Eine "normale" Marktkorrektur (i.d.R. bis 10%) hat sich zum Zeitpunkt des Verfassens